Belize

Die kleine Stadt Punta Gorda

Punta Gorda im Süden von Belize

 

Das kleine Städtchen Punta Gorda liegt an der Küste des südlichen Belize. Mit ihrer Leidenschaft für Spitznamen nennen die Belizianer das Städtchen kurz PG (sprich: "Pi-Dschi").

Es leben hier etwa 3.000 Menschen unterschiedlicher Nationalität und Hautfarbe, meist jedoch Garifunas, so genannte schwarze Kariben. Sie gründeten das Örtchen auch 1823, als sie größtenteils aus Honduras einwanderten. John Lloyd Stephens, der Anfang der 1830er Jahre auf einem Schiff vorüberkam und hier kurze Station machte, sprach, etwas ungenau, von einem kleinen Indianerdorf. Dabei dürfte schon damals die schwarze Hautfarbe deutlich dominiert haben. Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg versuchten hier einige Kriegsveteranen der Südstaaten sich eine neue Existenz aufzubauen, aber das Selbstbewusstsein der hiesigen freien Schwarzen dürfte sie mehr schockiert haben, als die Befreiung der Negersklaven in den USA, so dass sie bald wieder verschwanden. Die Menschen lebten vom Fischfang, wandten sich im 20. Jahrhundert dann stärker der Landwirtschaft zu. Heute versucht man, wie in ganz Belize, den Tourismus als Einnahmequelle anzuzapfen. Die Lage von PG als Ausgangspunkt für Touren zu Mayastätten, Dörfern heutiger Maya und in die Urwälder des südlichen Belize ist zweifellos günstig, doch wird die Entwicklung des Tourismus von infrastrukturellen sowie mentalen Problemen behindert.

Man gelangt heute normalerweise mit dem Auto oder Flugzeug nach PG. Um von Belize City nach PG zu fahren, musste man bis vor wenigen Jahren eine staubige Ganztagestour über den staubigen (oder schlammigen) Hummingbird Highway ("Kolibri"-Autobahn) und anschließend den Southern Highway in Kauf nehmen. Inzwischen wurden beide Straßen ähnlich der Qualität europäischer Fernstraßen ausgebaut. Lediglich kurz vor PG waren Ende 2002 noch einige Brücken im Bau, so dass die letzten 15 Meilen über die feldwegähnliche alte Straße verliefen. Insgesamt hat sich damit die Fahrzeit mehr als halbiert. Wer mit dem Kleinflugzeug kommt, landet auf einer einfachen Piste wenige hundert Meter neben der Stadt.

Die Stadt selbst besteht aus einer Anzahl in etwa rechtwinklig ausgerichteter Straßen, die sich um einen dreieckigen freien Platz gruppieren. Dieser zentrale Platz besteht aus Fragmenten einer Parkanlage und wird an der schmalen Seite von einem Uhrturm begrenzt, der in vielen Reiseführern abgebildet wird. Den Platz umgeben niedrige Häuser mit einigen Gebrauchswarenläden. Für einen Rundgang durch die Stadt braucht man normalerweise keine halbe Stunde und kann in dieser Zeit noch Ansichtskarten kaufen. Aber irgendwie ist der Platz sehenswert und bleibt für immer in Erinnerung.

 

 
Post- und Verwaltungsgebäude in PG


Blick auf den schläfrigen zentralen Platz mit dem Uhrturm

 
 
 
Ein Restaurant mit einfacher, doch guter Kost


Straßenbild

 
 
Straßenbild


Blick auf die Küste in nördlicher Richtung

 
 
Blick auf die Küste in südlicher Richtung


Auf dem Weg von PG zum Southern Highway
 

 


Text und Abbildungen: R. Oeser. 2002